Am 15. Juli 2024 beginnt die fünfmonatige Generalsanierung der Riedbahn, einer Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Es ist ein Pilotprojekt der Deutschen Bahn (DB) auf dem Weg zum Hochleistungsnetz. Der Korridor ist mit mehr als 300 Zügen pro Tag stark belastet. Viele Anlagen sind veraltet und anfällig für Störungen. Wir sind sehr stolz darauf, an diesem Projekt im Hochleistungsnetz mitwirken zu können und somit für mehr Pünktlichkeit und mehr Qualität im Schienenverkehr zu sorgen.
Über das Projekt
WSP plant die Erneuerung der Oberleitungsmasten an der Strecke 4010 – Korridor Riedbahn – für das Los 1 „Baulos Nord“, das sich ausgehend vom km 57,1 über die Überleitstelle Groß-Gerau – Dornberg Nord über die Bahnhöfe Mörfelden-Walldorf bis zum km 69,1 kurz vor dem Bahnhof Zeppelinheim erstreckt. Die Strecke 4010 (Riedbahn) verbindet in zentraler Lage im DB-Netz in Nord-Süd-Richtung die Ballungsräume Rhein-Main und Rhein-Neckar. Sie verläuft zwischen den Bahnhöfen Frankfurt am Main Stadion und Mannheim Hauptbahnhof, ist in den Regionen Südwest und Mitte zweigleisig, elektrifiziert, ausgerüstet mit Linienförmige Zugbeeinflussung (LZB) 72 und weist überwiegend eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von 200 km/h auf.
Die Strecke 4010 ist eine Hauptverkehrsader im Nord-Süd Betrieb des Schienenverkehrs. Auf der Riedbahn findet eine Mischnutzung durch alle Verkehrsarten, Personenfernverkehr, spurgeführten Nahverkehr (SPNV) und Güterverkehr, statt. Die Fahrten der Verkehrsmittel sind äußerst eng getaktet und die auf der Strecke verkehrenden ICE sind mit bis zu 200 km/h unterwegs. In den nächsten Jahren werden auf der Strecke bis zu 380 Züge/Tag fahren.
Herausforderungen im Projekt
Bei der Planung sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Die Grenze beim Fahrdrahttausch wird wie in der Baubeschreibung beschrieben an den entsprechenden Abspannmasten gezogen.
- Die neue Oberleitungsanlage wird komplett nach dem Ebs-Zeichnungswerk (E = Elektrotechnik, b = Bahnstromanlagen, s = Oberleitung) und der Ril 997 (Richtlinien der DB AG) errichtet.
- Alle neu zu errichtenden Kettenwerke werden in der Oberleitungsbauart Re 200 errichtet.
- Weichenverbindungen werden ebenfalls mit einer Re 200 bespannt.
- Die Regelfahrdrahthöhe beträgt 5,50 m und muss an die angrenzenden Fahrdrahthöhen der Bestandsbereiche angepasst werden.
- Die Regelsystemhöhe beträgt 1,80 m.
- Als Masttypen werden Stahlmaste, (Rahmenflach- und Winkelmaste, sowie Stahlprofilmaste) verwendet. Um die Typenvielfalt bei den Masten gering zu halten, wird als Rahmenflachmast generell der Typ U140 verwendet.
- Die Mastlängenermittlung hat unter Beachtung des § 41 des Bundesnaturschutzgesetztes bzw. der Ril 997.9114 Punkt 3 (2) zu erfolgen.
- Bei der Positionierung der Masten ist die Signalsicht zu beachten.
- Masten mit veränderter Belastung sind statisch im Rahmen der Ausführungsplanung nachzuweisen.
- Die Ausleger werden entsprechend den gültigen Ebs-Zeichnungen ausgewählt. Es kommen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten auch Mehrgleisausleger zum Einsatz.
- Um die übliche Aushärtezeit des Betons von 28 Tagen zu verkürzen, werden die Fundamente als Rammrohrfundamente mit Fertigteilbetonkopf nach Ebs ausgeführt. Wie bei den Masten werden auch bei den Fundamenten nur wenige Typen verwendet.
